Im Gemeinderat wurde ein Antrag der AWV-Fraktion abgelehnt, der vorsah, Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Crailsheim nach 40 Jahren aktivem Dienst mit dem „Goldenen Horaff“, der höchsten städtischen Auszeichnung, zu ehren.
Sowohl im Hauptausschuss als auch im Gemeinderat fand der Antrag nicht die notwendige Mehrheit – trotz grundsätzlicher Wertschätzung für das Engagement der Feuerwehr.
Antrag der AWV: Höchste Auszeichnung für jahrzehntelangen Dienst
Die AWV-Fraktion forderte eine Erweiterung der städtischen Ehrungsrichtlinie: Künftig sollten alle Feuerwehrangehörigen mit 40 Jahren aktivem Dienst automatisch den „Goldenen Horaff“ erhalten.
Zur Begründung hieß es, dass 40 Jahre Dienst bei der Feuerwehr ein Zeichen außergewöhnlicher Einsatzbereitschaft und Verantwortung sei – oftmals unter Gefährdung der eigenen Gesundheit, bei Tag und Nacht, und unter erheblichen familiären Entbehrungen.
Stadtbrandmeister Armin Klingenbeck erklärte, dass jährlich mit etwa sechs Ehrungen zu rechnen sei. Seit 2019 würden auch Zeiten in der Jugendfeuerwehr angerechnet.
Verwaltung warnt vor Ungleichbehandlung
Die Stadtverwaltung zeigte Verständnis für die Intention des Antrags, sprach sich jedoch gegen eine automatische Ehrung aus. Begründet wurde dies unter anderem mit dem bestehenden Ehrungssystem:
-
Staatliche Ehrenzeichen für 15, 25, 40 und 50 Jahre Dienstzeit (nach Vorgabe des Innenministeriums)
-
Zusätzliche Leistungen durch die Stadt, etwa zweiwöchiger Aufenthalt im Feuerwehrhotel am Titisee
Die Verwaltung warnte, eine automatische Ehrung mit dem „Goldenen Horaff“ könne ein Ungleichgewicht gegenüber anderen Ehrenämtern erzeugen. So würden etwa kommunalpolitisch engagierte Bürgerinnen und Bürger oft lediglich durch Auszeichnungen des Städtetags gewürdigt.
Zudem sei die Vergabe des „Goldenen Horaff“ auf maximal drei Einzelpersonen oder eine Gruppe pro Jahr begrenzt – um den exklusiven Charakter zu erhalten.
Ablehnung im Hauptausschuss
Im Hauptausschuss wurde der Antrag ausführlich diskutiert.
Jochen Lehner (AWV) betonte nochmals die besondere Bedeutung des Feuerwehrdienstes:
„Ehrenamtliche Feuerwehrleute riskieren in Notsituationen ihr Leben und leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft.“
Trotz Anerkennung dieser Leistung lehnten die SPD, GRÜNEN, BLC und CDU den Antrag ab – mit Verweis auf das bestehende Ehrungssystem und die Notwendigkeit, alle Ehrenämter gleichwertig zu behandeln.
Charlotte Rehbach (GRÜNE) schlug vor, stattdessen über kleinere Wertschätzungen wie Gutscheine für Eisdielen oder Kinos nachzudenken.
Marcus Rohrbach (BLC) betonte, es gehe um Qualität statt Quantität bei Ehrungen.
Monika Bembenek (fraktionslos) zeigte sich als einzige offen für den Antrag und stellte ihre Zustimmung in Aussicht.
Der Antrag wurde im Hauptausschuss mit großer Mehrheit abgelehnt.
Auch der Gemeinderat lehnt Antrag ab
In der anschließenden Sitzung des Gemeinderats appellierte Heiko Feudel (AWV) nochmals an das Gremium, dem Antrag zuzustimmen oder zumindest eine Alternative für mehr Wertschätzung vorzuschlagen.
In den Fraktionsstatements wurden erneut die Argumente aus dem Hauptausschuss aufgegriffen. Auch hier lehnte die Mehrheit der Ratsmitglieder den Antrag erneut ab.