Allgemeine Wählervereinigung Crailsheim

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Hallenbadstandort

Pressemitteilung AWV-Fraktion von 26.2.2019

Die Hallenbadstandortdebatte ist in der Presse, den „sozialen“ Medien und in der Öffentlichkeit von einem Mangel an Information, unsachlichen Vorwürfen und Unterstellungen dem Gemeinderat gegenüber geprägt. Wir wollen auf diesem Weg einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte leisten und der bisher ausgebliebenen Information gegenüber der Bevölkerung Rechnung tragen. Wichtig dabei ist: dem Gemeinderat lagen alle notwendigen Informationen vor um diese Entscheidung sachgerecht zu treffen.

Bei der Entscheidung zum Hallenbadstandort haben folgende Gesichtspunkte eine wesentliche Rolle gespielt:

Die Frage bezüglich der Kosten eines Neubaus, der Unterhalts- und Betriebskosten auf eine Betriebsdauer von 50 Jahren gesehen. Der jährliche Bäderabmangel schlägt sich im Haushalt deutlich nieder.

Die Frage welche Energie eingesetzt werden soll. Hallenbäder verbrauchen sehr viel Energie und produzieren große Mengen klimaschädlicher Abgase.

Die Frage der Verkehrsinfrastruktur bezüglich der Anbindung, des Verkehrsaufwandes, der Parkplätze.

Die Frage der wirtschaftlichen Betriebsführung durch die Stadtwerke bezüglich des Personals und der Nutzung von schon vorhandener Infrastruktur.

Die Frage der Besitzverhältnisse, des Baurechts und der Verwertung von Grundstücken, die als Standorte zur Debatte standen.

Die Frage, was passiert während der Bauphase. Bauen am Altstandort bedeutet 2-3 Jahre kein Bad in Crailsheim.

Diese Gesichtspunkte können unterschiedlich bewertet und gewichtet werden. Wesentlich ist, dass sie in ein sachlich begründetet Verhältnis zueinander gesetzt werden. Denn am Ende eines solchen Entscheidungsprozesses geht es immer darum eine Abwägungsentscheidung zu treffen. Das soll an zwei Beispielen kurz erläutert werden:

  • Kosten, Transportaufwand, Co2-Ausstoß: Wenn es bei einem Standort im Maulachtal möglich ist den Energieaufwand über industrielle Abwärme aus dem benachbarten Gewerbegebiet zu decken, eine solche Möglichkeit besteht und wird angestrebt, dann lassen sich in großem Umfang Energie- und Betriebskosten und Co2-Ausstoß vermeiden. Dem muss dann gegenübergestellt werden, welch höherer Kosten- und Energieaufwand zum Beispiel durch vermehrten Schülertransport entsteht. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache Richtung Maulachtal.
  • Grundstücksbewirtschaftung: Da beide Standortgrundstücke der Stadt oder den Stadtwerken gehören, kann ihre Nutzung miteinander verglichen werden. Das Grundstück des bisherigen Standortes kann alternativ zur Wohnbebauung genutzt werden und durch seinen höheren Wert aufgrund seiner Lage einen Beitrag zur Finanzierung leisten. Das Grundstück im Maulachtal kann beides nicht. Das bedeutet die Verlagerung ins Maulachtal und die Verwertung des bisherigen Standortes führt zu einem erheblichen städtebaulichen und finanziellen Vorteil für die Stadt und die Stadtwerke.

Wir hoffen, dass die beiden Abwägungsbeispiel aufzeigen konnten, dass wir als Gemeinderäte weder uninformiert noch unüberlegt entschieden haben. Wir fordern die Bürger dazu auf, das Gespräch mit uns zu suchen, bevor sie Urteile über unsere Arbeit fällen. Wir stehen dafür gerne zur Verfügung, alle unsere Kontaktdaten sind öffentlich.

Neben der Abwägung sprechen weitere Argumente und Fakten für den Standort Maulachtal:

  • Es entsteht endlich eine ganzjährige Anbindung von Freibad und Parc Vital, zusätzlich zum Hallenbad, an den ÖPNV.
  • Ohnehin fällige Renovierungen am Freibad können in diesem Zuge mitgemacht werden und belasten nicht zusätzlich die Erträge der Stadtwerke und den Haushalt der Stadt
  • Durch die Zusammenlegung der 3 Einrichtungen entsteht eine Aufwertung, z.B. können Sie gemeinsam von Familien mit unterschiedlichen Interessen genutzt werden.
  • Durch das Zusammenlegen können im Bereich Personal, Catering und Energiekonzept erhebliche Synergien erzielt werden. Angedacht sind z.B. längere und flexiblere Öffnungszeiten.
  • Der Gemeinderat hat, unabhängig von der Standortfrage, beschlossen, dass als Form der Bürgerbeteiligung ein nutzerbezogenes Kompetenzteams bei der Ausgestaltung des Hallen- und Freibads sowie die Anbindung ans Parc Vital mitreden wird.
  • Eine Vielzahl der Crailsheimer Schulen muss auch jetzt den Busverkehr nutzen, für Sie ergibt sich keine Veränderung oder sogar eine Verbesserung der verkehrlichen Anbindung.

Sebastian Kluncker und Hermann Wagner für die AWV Fraktion