Das Gebiet um Crailsheim war im frühen Mittelalter Teil des zum Herzogtum Franken gehörigen Maulachgaus. Die Stadt selbst hat ihren Ursprung in einer fränkischen Siedlung aus dem 7. Jahrhundert in der Nähe eines Jagstüberganges. Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von 1136, damals hieß es noch „Cröwelsheim“, später „Krawelsheim“. Führende Adelsfamilien in dieser Zeit waren die Herren von Lohr und von Flügelau. Nach deren Aussterben kam es an die Grafen von Oettingen.

Plan Crailsheims, angefertigt 1828/29 bei der Württembergischen Landesvermessung

Nach der Verhängung der Reichsacht über den Grafen von Oettingen wurde Crailsheim 1310 als Reichslehen eingezogen und vier Jahre später als Lehen an die Edelherren von Hohenlohe übergeben. 1316 erhielt Crailsheim das Marktrecht, 1338 das Stadtrecht. 1388 wurde die Stadt von den Hohenloher Grafen an die Landgrafen von Leuchtenberg verpfändet, die sie 1399 an die Burggrafen zu Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern – die später zu Markgrafen von Brandenburg-Ansbach wurden – verkauften. Crailsheim war damit ein Teil des Fürstentums Ansbach, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte.

Crailsheim war 1552–1603 von Hexenverfolgung betroffen. 17 Menschen gerieten in einen Hexenprozess, von denen mindestens sechs nicht überlebten. Die letzte Hinrichtung fand 1594 statt: Anna Dasing „die Seilerin“ genannt.[4]

Im 18. Jahrhundert waren bereits zahlreiche jüdische Familien angesiedelt, die sich 1783 eine eigene Synagoge errichteten. Sie wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet und fiel später dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

1792 ging Crailsheim zusammen mit dem Fürstentum Ansbach an Preußen über; 1806 kam es infolge der napoleonischen Kriege an Bayern. 1810 wurde es von Bayern an Württemberg abgetreten. Württemberg machte Crailsheim zum Sitz des Oberamtes Crailsheim. 1817 kam das Oberamt Crailsheim zum neu gegründeten württembergischen Jagstkreis.
siehe auch Burg Crailsheim

Der Eisenbahnbau machte die Stadt zum Eisenbahnknotenpunkt und Grenzbahnhof an der bedeutenden Linie Stuttgart–Nürnberg (1875). Es setzte ein merklicher Wirtschaftsaufschwung ein. In den 1930er Jahren errichtete die Luftwaffe im Westen der Stadt einen Flugplatz. 1934 wurde das Oberamt Crailsheim zum Kreis Crailsheim, aus dem 1938 der Landkreis Crailsheim hervorging.

Flugplatz und Eisenbahn waren im Zweiten Weltkrieg ab 1944 Ziel alliierter Luftangriffe. Nachdem die Stadt bereits Anfang April 1945 von den Amerikanern eingenommen worden war, zwangen deutsche Gegenangriffe während der Schlacht um Crailsheim die Amerikaner noch einmal zum Rückzug. Im Zuge der zweiten Eroberung Crailsheims wurde die Stadt am 20. April 1945 durch US-amerikanische Luftangriffe zu 80 %, die historische Innenstadt zu 95 % zerstört. Nach dem Kriegsende baute man Crailsheim nicht nach historischem Vorbild, sondern im Rahmen einer Generalplanung nach den damals modernen Auffassungen wieder auf; das Stadtbild wurde dabei stark verändert.

Mit der ersten Eingliederung von Nachbargemeinden 1971 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Crailsheim die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1972 beschloss. Im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Crailsheim dem Landkreis Schwäbisch Hall zugeschlagen.

Quelle: Wikipedia

 

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